Straßen von Berlin – Schlesische Straße

Der Wrangelkiez in Kreuzberg ist ja gerade richtig in Mode und das Herzstück ist die Schlesische Straße. Und um diese Straße geht es im heutigen Beitrag. Der Name steht für die Region Schlesien, welches seit dem zweiten Weltkrieg größtenteils in Polen liegt mit der „Provinzhauptstadt“ Breslau (poln. WROCLAW). Berlin und Schlesien (und wiederum speziell Breslau) hatten traditionell eine enge Bindung, viele Schlesier sind nach Berlin gezogen, so wie es heute die Schwaben tun! Heute spiegelt es sich noch im östlichen Teil von Kreuzberg wieder, welches Himmelsrichtungstechnisch (schönes dt. Wort) im Rahmen von Berlin auch in diese Richtung zeigt. Zu erkennen ist dies an der Straßen- und Bahnhofsnamen. Zu dieser Thematik gehört auch der Ort Görlitz welches bei Deutschland verblieben ist und immer noch als Tor Richtung Schlesien gilt, was aber auch vor Ort in Görlitz stark touristisch vermarktet wird.

Wie sieht die Schlesische Straße in Berlin im Jahre 2010 aus? Architektonisch sind Altbauten in Kombination mit Neubauten zu finden, als Bonus folgen am Ende Wasser und Park. Auf Erdgeschosshöhe kann an den Gebäuden oder Absperrungen viel Graffitikunst und Plakatkram bewundert werden. Shopping- und Erlebnistechnisch reihen sich in der Straße einige unterschiedliche Lokalitäten aneinander wie das Hostel XBerger, soweie ein etwas optisch dröge wirkendes Standesamt mit angeschlossenen Bürgeramt.  Es folgen viele Cafés/Bars wie Heinz Minki(im Sommer mit schönem Garten) oder CAKE, Modeläden, Plattenläden, Spätverkaufsläden (hier mit schicker Webpräsenz), Imbisse, Bäckereien und Restaurants. Nicht zu vergessen, nach eigenen bekunden „Kreuzbergs Rock-Indie-Elektro-Pop Wohnzimmercouch“ – Das Lido, ehemals ein Kino und nun ein Abtanzclub mit rockigen und elektronischen Klängen. Das Kommerz in dieser Straße hier keinen richtigen Platz hat(t)e, konnte man am Beispiel der Fastfood-Kette SUBWAY erkennen. Der Laden konnte sich vor Ort nicht durchsetzen, was mehrere Gründe hatte, wie geringe Kundenanzahl, geringe Akzeptanz bei den Kreuzbergern und auch die hohe Miete hatte seinen Anteil. Was sich niederlassen konnte waren viele kleine kreative Labels/Selbständige in den Höfen am Osthafen. Berühmt ist dieser Gewerbekomplex eher wegen den großen weißen Wandbildern mit den großen Fratzen (Nachtrag 2015: mittlerweile übermalt)!

Weiter Richtung Süden kommt das Ende vom Landwehrkanal und dann der Flutgraben im  kleinen Abschnitt „vor dem schlesischen Tor“. Dort befindet sich auf der linken Seite eine „Tankstelle“ und die fast auf Wasserhöhe-Lokalität „Freischwimmer“ (ein Empfehlung von mir), rechtsseitig vom Flutgraben der „Club der Visionäre„, welches sich schon in Treptow befindet. Das bedeutet auch dass sich hier mal die undurchlässige Mauer befand (auch wenn der Flutgraben wässrig war und ist). Der Mauerverlauf ist noch an einer Pflastersteinmarkierung in der Straße zu erkennen, des weiteren steht im Park noch ein DDR-Wachturm.  Bzgl. dem schlesischen Tor ist noch zu sagen, hier war Berlin 1920 mal zu Ende, da es ein Zolltor war wie u.a. das Frankfurter Tor oder das Brandenburger Tor! Mehr zu sehen gibt es in der Bildergalerie, welche nicht wundern einen leichten herbstlichen Touch hat, da die Bilder frisch zu dieser Jahreszeit geknipst wurden^^

Weitere Straßen von Berlin-Beiträge sind über folgenden Link zu finden.

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Komme aus der Provinz und seit 1999 Berliner! Mich interessiert hauptsächlich Geschichtliches und Kreatives aus der spannendsten Metropole Deutschlands.

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One comment

  1. Vielleicht passend zu diesem kurzweiligen Beitrag über die Schlesische Straße: Seit Ende September 2010 begibt sich die Autorin Roswitha Schieb in ihrem Blog Jeder zweite Berliner auf schlesische Spurensuche in Berlin. Es geht darin um Stadterkundungen, um das Aufspüren schlesischer Mosaiksteinchen, die das Bild Berlins bis heute prägen.

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