Keirin in Berlin

Neben der schicken Oberbaumbrücke gibt es auf Kreuzberger Seite doch tatsächlich noch eine wenn auch kurze Oberbaumstraße und dort befindet sich ein interessanter Laden. Ähnlich wie in der Mangelwirtschaft im Stadtteil Prenzlauer Berg werden auch hier zwei Welten miteinander sinnvoll verbunden. Diesmal ist es ein Fahrradladen plus Café und hört auf den Namen Keirin. Keirin kommt aus dem japanischen und bedeutet genau übersetzt Radrennen steht aber im Normalfall für eine eigene Disziplin des Bahnradsport, dem „Kampf“-Sprint. Vor Ort konnte ich wieder einiges in Erfahrung bringen.

Betrieben wird Keirin von Mortimer(Berliner) und Gary(Ex-Londoner), zwei sympathischen „Fahrradjunkies“ seit April 2004. Die Idee ist den beiden ehemaligen Fahrradkurieren in Toronto gekommen, als sie mal wieder bei einer Fahrradkuriermeisterschaft (wieder ein schönes langes dt. Wort) am Start waren. Vor Ort haben sie die Kombination Fahrradladen + Café entdeckt und waren davon gleich begeistert! Zurück in Berlin stand der Entschluss fest, diesem gleich zu tun, bloß wo? Nach ein paar Irrwegen in Mitte und Kreuzberg, wurde die Oberbaumstraße auserkoren. Über die Jahre veränderte sich das Geschäft in seiner Größe und Lage, linke Seite, rechte Seite, später alles… daher war es immer die Hausnr. 5. Bei den Umbaumaßnahmen wurden sogar Zeitungen von 1958 entdeckt, also es lohnt sich auch mal zu Hause „umzugraben“. Vormieter waren u.a. Fritz Teufel mit Druckaktivitäten, eine Fahrschule sowie ein Sanitärladen.

Als ich den Laden betrat, konnte ich viele Fahrräder bzw. dessen Einzelteile entdecken, welche natürlich  gekauft werden können. An den Wänden sind „berühmte“ Fahrräder von (ehemaligen) Nationalmannschaften wie Österreich, Deutschlands und der DDR zu sehen. Um den Ursprung Keirin und somit Japan gerecht zu werden, sind viele kleine zumeist japanische Utensilien, wie Bücher, Figuren, Poster, signierte Bilder/Karten und sogar Briefmarken im Laden zu finden. Einige der Utensilien wurden direkt von den Inhabern aus Japan mitgebracht aber es befinden sich auch viele Geschenke drunter. Am linken Eingang geht es in den klassischen Fahrradladen, rechtsseitig geht es ins Café, beiden gemein sind die flimmernden Monitore, welche natürlich Radsport zeigen. Mehr Eindrücke gibt es in der angehängten Bildergalerie!

Wer was kaufen möchte z.B. ein normales Trekkingrad sollte bedenken, das der Schwerpunkt im Laden tatsächlich auf Rennräder liegt und einige davon sind in japanisches Ausführung. Daher liegt die Stammkundschaft in Richtung Rennräder aber Bürger mit Normalrad können auch vorbeikommen zwecks Reparatur. Das Café zieht viele Fahrrad-Kuriere an, welche mal kurz verschnaufen wollen und dabei anscheinend die geliebte Fahrradwelt nicht verlassen wollen. Getränke gibt in verschiedenen Varianten, Essen ist hingegen auf Snacks/Kuchen beschränkt. Wer vorbeikommen mag, kann dies in der Regel von MO-Fr von 11 – 20 Uhr und SA von 13-18 Uhr tun, wobei die Zeit von 15-18 Uhr am meisten frequentiert ist. Unabhängig von den Uhrzeiten und vom Wetter kann die schicke Homepage genossen werden^^.

About waldnase

Komme aus der Provinz und seit 1999 Berliner! Mich interessiert hauptsächlich Geschichtliches und Kreatives aus der spannendsten Metropole Deutschlands.

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